Bindungsangst
Was bedeutet Bindungsangst?
Bindungsangst bezeichnet die Angst, sich auf eine tiefergehende Beziehung einzulassen. Menschen, die unter Bindungsangst leiden, haben Schwierigkeiten, eine dauerhafte und enge Beziehung einzugehen oder aufrechtzuerhalten. Oft wird auch von Beziehungsunfähigkeit gesprochen [2].
Typische Symptome bei Bindungsangst sind ein starker Wechsel zwischen Nähe und Distanz in der Beziehung. Betroffene versuchen sich vor Schmerz und Verlusten zu schützen und ziehen sich ab einem gewissen Punkt aus der Beziehung zurück. Erwartungen des/der Partners/Partnerin führen oft zu Druckgefühlen bis zu einem Schwinden der ursprünglichen Gefühle bei übermäßiger Nähe [3].
Die Ursachen für Bindungsangst liegen oft in der Kindheit. Betroffene haben in dieser Zeit oft die Erfahrung gemacht, dass ihre Eltern kein stabiler Hort der Sicherheit waren. Deshalb wurde Abhängigkeit von ihnen als bedrohlich empfunden. Oder sie haben erlebt, dass ihre Eltern ihre Zuwendung entzogen haben, wenn sie sich nicht auf eine bestimmte Art und Weise verhielten. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass Bindungsangst im Erwachsenenalter entsteht [4].
Menschen mit Bindungsangst fürchten sich vor Nähe und Emotionen, genauso sehr wie vor Verantwortung und Verpflichtungen. Sie möchten niemanden enttäuschen und gehen deshalb nur selten tiefgehende Beziehungen ein [6].
Eine Beziehung mit einer Person, die unter Bindungsangst leidet, kann für den Partner oder die Partnerin belastend sein. Oft dreht sich alles um die Bindungsangst, was zu einer unausgewogenen Beziehung führen kann. Es ist wichtig, gesunde Grenzen zu setzen und klar und deutlich zu kommunizieren, welche Bedürfnisse und Erwartungen man hat [7].