Systemische Therapie
Was bedeutet Systemische Therapie?
Die Systemische Therapie ist eine psychotherapeutische Behandlungsmethode, die auf modernen systemtheoretischen Konzepten aufbaut. Im Fokus dieser Therapie steht nicht das Individuum als isolierte Einheit, sondern vielmehr das soziale Umfeld des Patienten, also das System, in dem er sich bewegt [1].
Ein System kann dabei unterschiedliche Formen annehmen, wie zum Beispiel die Familie, die Schule oder das Arbeitsumfeld [2]. Die Wechselwirkungen zwischen dem Betroffenen und seinem sozialen Umfeld stehen im Fokus der Behandlung. Es geht darum, die Beziehungen, Interaktionen und Verhaltensmuster innerhalb des Systems zu verstehen und zu verändern, um eine Lösung für die bestehenden Probleme zu finden [3].
Dabei muss nicht zwangsläufig das gesamte System anwesend sein. Es reicht oft aus, wenn der Patient mit dem Therapeuten an der Problemlösung arbeitet. Andere Personen oder Institutionen können jedoch auch von Bedeutung sein [3].
Die Systemische Therapie hat sich als wirksame Behandlungsmethode für eine Vielzahl psychischer Störungen, wie affektive Störungen, Essstörungen, Suchterkrankungen, Schizophrenie und psychosomatische Krankheiten erwiesen. Insbesondere für Heranwachsende kann sie eine geeignete Form der Therapie sein, da sie sich in verschiedenen sozialen Systemen bewegen und dabei sind, ihren Charakter zu bilden und ihre Vorlieben zu finden [5].
Die systemische Psychotherapie hat inzwischen auch Eingang in alle Disziplinen der Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften gefunden. Sie ermöglicht es, komplexe Phänomene, die menschliches Leben und Zusammenleben charakterisieren, komplexitätsgerecht aufzufassen und eine passende Methodik zu ihrer Behandlung zu entwickeln [4].