Vermeidende Bindungsstile: Die Furcht vor Liebe und Intimität
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich in meiner Jugend eine sehr turbulente Beziehung hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich nie wusste, wo ich stand, und fühlte mich oft unsicher und ängstlich. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstand, dass damaliger Partner und ich unterschiedliche Bindungsstile hatten, die ständig aufeinanderprallten. Diese Erfahrung hat mich auf den Weg gebracht, mehr über Bindungsstile zu lernen und wie sie unsere Beziehungen beeinflussen.
Es gibt verschiedene Bindungsstile, die auf den Erfahrungen basieren, die wir in unserer Kindheit mit unseren Eltern oder Betreuern gemacht haben. Einige Menschen entwickeln einen ängstlichen Bindungsstil, bei dem sie ständig Angst haben, verlassen zu werden. Andere entwickeln einen vermeidenden Bindungsstil, bei dem sie Nähe und Intimität ablehnen, aus Angst, verletzt zu werden.
Ein vermeidender Bindungsstil entsteht oft in der Kindheit, wenn ein Kind lernt, dass es nicht sicher ist, geliebt zu werden und gleichzeitig sie selbst zu sein. Das Kind lernt, dass es nicht sicher ist, zu nahezukommen oder zu sehr geliebt zu werden, und dieses Muster setzt sich oft im Erwachsenenalter fort. Vermeidende Menschen neigen dazu, Intimität und Bindung zu vermeiden, aus Angst, verletzt oder verlassen zu werden. Tief im Inneren möchte jedoch jeder, auch die vermeidenden unter uns, geliebt werden.
Viele Menschen neigen dazu, vermeidende Menschen zu verurteilen oder zu kritisieren. Sie werden als kalt, abweisend oder uninteressiert wahrgenommen. Aber es ist wichtig zu erkennen, dass diese Menschen oft tiefgreifende Ängste und Unsicherheiten haben. Sie haben gelernt, dass es sicherer ist, zu rennen, als sich der Liebe und Intimität zu öffnen.
Es ist jedoch nicht alles verloren. Es ist möglich, den Bindungsstil zu ändern und sicherer zu werden. Der erste Schritt besteht darin, zu erkennen und zu akzeptieren, welchen Bindungsstil man hat. Der nächste Schritt besteht darin, zu lernen, wie man auf gesunde Weise mit Nähe und Intimität umgeht.
Die gute Nachricht ist, dass wir uns alle ändern und wachsen können. Es ist möglich, einen sicheren Bindungsstil zu entwickeln und gesündere und erfüllendere Beziehungen zu führen. Es erfordert Arbeit und Engagement, aber die Belohnung ist es wert.
Ich lade dich ein, mehr über Bindungsstile zu lernen und zu erkennen, wie sie deine Beziehungen beeinflussen. Du könntest überrascht sein, wie viel Einsicht du gewinnst und wie sehr sich deine Beziehungen verbessern können, wenn du verstehst, wie Bindung funktioniert.
Wenn du daran interessiert bist, tiefer in dieses Thema einzutauchen und Werkzeuge zu erlernen, die dir helfen, unabhängig von deinem Bindungsstil eine tiefere Verbindung in deinen Beziehungen herzustellen, lade ich dich ein, diese Bücher zu lesen:
"Warum wir uns immer in den Falschen verlieben - Beziehungstypen und ihre Bedeutung für unsere Partnerschaft" von Amir Levine und Rachel Heller.
"Tief verbunden: Wie wir alte Bindungsmuster auflösen und dauerhafte Partnerschaften eingehen." von Diane Poole Heller.
Jeder von uns verdient Liebe und Intimität, und jeder von uns hat das Potenzial, zu wachsen und zu lernen, wie man gesunde Beziehungen führt. Du bist nicht allein in dieser Reise, und es gibt viele Ressourcen, die dir dabei helfen können.
Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg der Selbstentdeckung und -entwicklung!